Saturday, 20th April 2024
20 April 2024

Deutsche Sieglos-Serie hält an – Groenewegen gewinnt Sprint

Am Tag nach der ersten harten Bergetappe erhielten die Sprinter ihre nächste Chance. Der Niederländer Groenewegen setzte sich in Chalon-sur-Saône durch, André Greipel blieb erneut weit zurück.

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Chalon-sur-Saône (dpa) – Dylan Groenewegen hat die siebte Etappe der 106. Tour de France gewonnen, Tony Martins Team Jumbo-Visma jubelt und für Deutschlands Top-Sprinter André Greipel gibt es erneut eine Nullnummer.

Auf der siebten Etappe der Tour de France von Belfort nach Chalon-sur-Saône ist Routinier Greipel nicht über einen zwölften Platz hinausgekommen und blieb damit auch bei der dritten Massenankunft chancenlos. Den Sieg auf der langen Zielgeraden unmittelbar an der Saône entlang sicherte sich Martin-Teamkollege Groenewegen, der sechs Tage nach seinem Sturz zum Auftakt seinen ersten Sieg bei der Tour 2019 holte. Auf den Plätzen zwei und drei landeten Caleb Ewan und der Grün-Träger Peter Sagan.

Die Sprinterteams bekamen das ersehnte Finale, auf das sie den ganzen Tag bei der eher langsamen Etappe hingearbeitet hatten. Auf den letzten 1000 Metern kam es entlang des Flusses zum Sprint der endschnellsten Männer der Welt, der 26 Jahre alte Niederländer Groenewegen lag im Fotofinish nur wenige Zentimeter vor Ewan aus Australien. Damit hat noch immer kein Sprinter bei dieser Tour zwei Etappen für sich entscheiden können. Rick Zabel belegte Rang 16. «Die Strapazen des Tages sind vergessen, wenn wir mit dem Tagessieg belohnt werden», sagte Martin.

An den Trikot-Trägern änderte sich auf der langen Etappe mit eher überschaubarem Schwierigkeitsgrad nichts. Der Italiener Giulio Ciccone verteidigte sein Polster von sechs Sekunden auf den heiß gehandelten Lokalmatador Julian Alaphilippe und darf damit auch am Samstag im Maillot Jaune an den Start gehen. Auch der Tagesdritte Sagan bleibt mit deutlichem Vorsprung in Grün, Tim Wellens trägt weiter das gepunktete Trikot.

Für die Favoriten blieb es einen Tag nach der Extrem-Kletterei nach La Planche des Belles Filles diesmal ruhig. Am Vortag hatte Vorjahressieger und Ineos-Kapitän Geraint Thomas auf den 24 Prozent steilen Rampen erstmals unter Beweis gestellt, wie sehr in diesem Jahr wieder mit ihm zu rechnen ist. «Ich habe mich gut gefühlt und es war klasse, vor dieser Gruppe ins Ziel zu kommen», sagte der Waliser, der in Abwesenheit des viermaligen Tour-Siegers Chris Froome zum engsten Favoritenkreis zählt.

Auch die deutsche Klassement-Hoffnung Emanuel Buchmann vom Team Bora-hansgrohe hat Thomas auf dem Zettel. «Er ist super gefahren, das ganze Jahr schon. Natürlich könnte er auch ein Rivale für mich sein, wenn er so weitermacht», sagte der Ineos-Kapitän am Freitag dem «Kölner Stadt-Anzeiger». Buchmann war von allen Klassementfahrern tags zuvor auf Rang drei gelandet und hatte damit seine Ambitionen auf einen Top-10-Platz untermauert.

Seit zehn Jahren ist kein Deutscher mehr unter die besten Zehn des Gesamtklassements in Paris gefahren, dem 26 Jahre alten Buchmann dürfen nach seinem starken Bergauftritt ernsthafte Chancen darauf eingeräumt werden. Das Kletter-Leichtgewicht sagte: «Träumen kann man immer, aber das Ziel bleibt Top 10.»

Auf der 8. Etappe am Samstag (12.25 Uhr/One und Eurosport) dürfte der Ravensburger aber eher eine untergeordnete Rolle spielen. Die 200 Kilometer auf dem Weg von Macon nach Saint-Etienne sind zwar schwer und hügelig, aber eher für Klassikerspezialisten geeignet. Quick-Step-Profi Alaphilippe wird alles tun, um die wenigen Sekunden auf den Gesamtführenden rauszufahren, damit er am folgenden Nationalfeiertag in Gelb starten darf.

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